Die perfekte Investment Blaupause für jeden, das wärs doch. Tja schade, so etwas gibt es leider nicht. Die Fragen die du dir vor deinen Investments stellen solltest werden wir in diesem Artikel beantworten. Und dann eine mögliche Richtung aufzeigen, wie man es angehen könnte.
…oder wie lege ich in meiner Lebenssituation mein Geld an?
Bevor du loslegst und gleich mal dein gesamtes Erspartes in die klassischen Reddit Stonks reinknallst, lies dir bitte diesen Beitrag aufmerksam durch.
Wir haben ein ähnliches Thema schon einmal etwas beleuchtet. Du siehst also das Thema ist brutal wichtig. Der Artikel „Was will ich mit meinen Finanzen erreichen?“ zeigt dir wie unterschiedlich die persönlichen Ziele sein können.
Dein persönlicher Anlagehorizont
Sagen wir du bist heute 63 Jahre, bekommst eine Jahrzehnte lang angesparte Lebensversicherung ausbezahlt und musst jetzt überlegen was du mit der Kohle machst.
OK und jetzt bist du 25 und hast gerade dein Studium fertig und beginnst am Montag deinen ersten Job.
Ich brauch dir jetzt nicht zu erklären, dass die beiden oben ganz andere Motivationen mitbringen. Mit 63 möchtest du was von deinem Geld haben und bist eher geneigt, direkt regelmäßig Erträge zu erwirtschaften. Dein 25 jähriges Ich kann sich getrost auf den langfristig gut wirkenden Zinseszins verlassen und braucht erstmal keine Erträge.
Außerdem kann es ja sein, dass du das Geld, welches du investieren möchtest, in absehbarer Zukunft brauchst. Willst du dir vielleicht ein Eigenheim anschaffen? Oder hast du vor ein Auto zu kaufen?
Diese Dinge musst du berücksichtigen. Wenn dein Geld mal in Aktien oder Fonds (beziehungsweise ETF´s) angelegt ist, empfinden wir es nicht als schlau, das Geld nach kurzer Zeit wieder rauszuziehen. Möglicherweise gibt dir aber auch der Markt einen Grund, dies nicht zu tun. An der Börse kann es sein, dass deine Investments mal mit zweistelligen Prozenten im Minus sind. Kurzfristig ist das ganz normal.
Kurzfristiges parken von Geld funktioniert am Giro- oder Sparkonto. Einige Anleihen können sich zum Zwischenparken auch eignen. Die langfristige Anlage zielt darauf ab, einen Renditeturbo durch Zinseszins und Risiko in dein Portfolio zu bringen.
Unser Bild oben ist natürlich nur eine Inspiration und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Wann mach ich jetzt was?
Die Botschaft die wir dir mitgeben möchten ist, je nach Anlagehorizont und Alter musst du dir für dich überlegen, welche Investments für dich sinnvoll sind. Während den Lebensphasen, in denen du durch Arbeit ein Einkommen hast ist es sinnvoll dein Vermögen aufzubauen. Für diesen Zweck würden sich Wachstumsaktien und thesaurierende ETF´s Und/oder Fonds anbieten.
Den Plan deiner Investments zwischendurch umzustellen ist dabei ganz normal. Häufig möchte man eines Tages ein Eigenheim besitzen. Außerdem möchtest du in dieser Phase weniger Steuern zahlen (durch Ausschüttungen bspw.)
In der Rente ist es natürlich sinnvoll, wenn du von deinen Anlagen profitieren kannst. Erträge müssen also her, auch wenn du darauf Steuern zahlst. In dieser Phase helfen vermutlich die sogenannten „Value“ Aktien mit ihren stabilen Cashflows und hohen Dividenden. Auch ETF´s mit ausschüttender Gewinnverwendung sind eine gute Möglichkeit.
Risiko deiner Investments
Wie gut schläfst du noch wenn dein Aktien Portfolio mit 30% im Minus ist?
Die Risiken und dein persönliches Risikoprofil müssen unbedingt zusammenpassen. Die verschiedenen Finanzprodukte können somit in Risikoklassen unterteilt werden.
Deine Risikobereitschaft und deine Investments müssen dementsprechend zusammenpassen, damit du dann auch gut mit deinen Anlagen schlafen kannst. In der Tabelle unten findest du die Risikoklassen noch einmal mit den vergleichbaren Finanzprodukten je Klasse.
Risikoklasse nach SRRI | vergleichbares Finanzprodukt |
1 | Sparbuch, Bausparvertrag, Tagesgeld |
2 | Rentenfonds, Kapitallebensversicherungen |
3 | festverzinste Wertpapiere, Euro-Anleihen |
4 | ETF´s, Aktienfonds, Aktien |
5 | Drittländeraktien, Hochzinsanleihen |
6 | Futures, Optionen, Junkbonds, Dividendenfonds |
7 | Branchenfonds, Hedgefonds |
Der SRRI (Synthetic Risk&Reward Indicator) klassifiziert Wertpapiere (im wesentlichen Fonds) nach deren Risiko-/Ertragsprofil.
Diversifikation heißt das Zauberwort um deine Risiken zu senken. Überleg dir doch eine Strategie wie deine Risiken kleiner werden.
Wenn du bei Aktien gerne kleinere Unternehmen im Depot hast, um die Chancen des Wachstums mitnehmen zu können, kannst du zur Absicherung beispielsweise 10% Edelmetalle mit rein nehmen, das hilft, wenn Aktienmärkte unter Druck geraten, da Edelmetalle in Falle von stürmischen Börsenzeiten an Wert zulegen.
Magisches Dreieck der Geldanlage
Ein kleiner Exkurs zum Magisches Dreieck der Geldanlage. Wenn wir schon von Risiko und Rendite sprechen kommen wir um dieses wohl kaum herum.
Es beschreibt das unumstößliche Verhältnis zwischen Rendite, Sicherheit und Liquidität.
Jede der möglichen Anlageformen bewegt sich zwischen den drei Ecken des Dreiecks.
Viel Sicherheit und hohe Liquidität bedeutet leider dann keine Rendite. So funktioniert das Dreieck.
Bitte gib uns Feedback 🙂
Deine Lebenssituation vs. deine Investments
Nicht jede Lebenssituation lässt riskante Investments in kleinere Unternehmen mit hohem Verlustrisiko zu. Wenn du jung bist, keine Kinder und einen gesunden Finanzpolster hast, dann kannst du auch einen Anteil deines Vermögens für Risikoinvestments verwenden. Minimal Frugal empfiehlt übrigens 6 Monatsausgaben als Polster.
Andererseits möchtest du nicht mit deinem Geldes zocken, wenn du deine Kinder ernähren und zur Schule schicken möchtest. Gleiches gilt natürlich wenn du einen Kredit durch ein Eigenheim am Laufen hast.
Ein wesentlicher Einflussfaktor ist natürlich dein aktuelles Alter. Das haben wir oben schon etwas beim Anlagehorizont gezeigt. Bist du schon etwas älter hast du andere Bedürfnisse als ein junger Mensch. Tendenziell riskiert man im Alter nicht mehr so viel als in jüngeren Jahren. Gemeint ist, dass die Risikobereitschaft des Investors über die Lebenszeit abnimmt.
Ich hoffe wir konnten dich in unserem Artikel wiedermal zum Nachdenken anregen und du triffst durch uns bessere Entscheidungen. Bis zum nächsten Mal.
Mathias und Christoph
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